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Rassismus, Antirassismus und Du

Das Buch „Rassismus, Antirassismus und du“, verfasst von Ibram X. Kendi, Jason Reynolds und Sonja Cherry-Paul, ist eine jugendgerechte Adaption des preisgekrönten Werkes „Gebrandmarkt: Die wahre Geschichte des Rassismus in Amerika“ von Kendi. Es handelt sich nicht um ein reines Geschichtsbuch, wie Jason Reynolds gleich zu Beginn betont, sondern um ein Buch, das die Vergangenheit nutzt, um die Gegenwart zu erklären. Gleichzeitig schaffen es die Autoren auf kluge Weise, die Mechanismen aufzuzeigen, wie Rassismus sowohl früher als auch heute wirkt und als tool benutzt wird, Macht aufrecht zu erhalten und Unterdrückung zu rechtfertigen.
Es führt die Leser*innen durch die Geschichte des Rassismus in den USA, von den Anfängen des Sklavenhandels im 15. Jahrhundert bis zur Black-Lives-Matter-Bewegung. Dabei werden zentrale historische Figuren und Ereignisse vorgestellt, die sowohl rassistische als auch antirassistische Entwicklungen geprägt haben, darunter Persönlichkeiten wie Martin Luther King Jr., Malcolm X, Angela Davis und viele andere.
Auch schwarze aktivistische Frauen, die innerhalb des eigenen Aktivismus durch Misogynie mehrfach marginalisiert wurden, werden erwähnt und herausgestellt. Viele dieser Frauen wählten den Weg über Kunst, um sich Gehör zu verschaffen.
Die Autoren fokussieren sich auf die Geschichte der USA, und dort vor allem auf den anti-schwarzen Rassismus. Dennoch ist die Botschaft, dass das Wissen über Rassismus der erste Schritt ist, um ihn zu bekämpfen, universell wichtig. Durch die historische Herausarbeitung rassistischer Narrative, die noch heute aktuell sind, wird die Absurdität dieser ohne viele Worte überdeutlich. Es ist absolut bemerkenswert, wie man auf nur 155 Seiten die Komplexität der Rolle einzelner historischen Persönlichkeiten sowie die Entwicklung und Manifestierung rassistischer Strukturen so differenziert dargestellt werden kann.
Selbst innerhalb Anti-rassistischer Bewegungen werden Themen wie zb.Colourism, Misogynie und Gewaltbereitschaft historisch eingeordnet und angesprochen.
Begriffe wie Segregationisten, Assimilationisten und Antirassisten werden erklärt und aufgeschlüsselt, wie sich diese Haltungen im Laufe der Zeit entwickelt haben.
Das Buch endet mit der Botschaft, dass das, was man nicht kenne, nicht bekämpft werden könne. Eine absolute Empfehlung und eine meisterliche Leistung, jungen Leser*innen das Thema sowohl historisch, strukturell, als auch emotional auf kurze verdauliche und sprachlich einfache Weise nahe zu bringen.