Project Description

Ich bin Mari

Mein Name ist Jeannine Schulgen. Ich wurde 1993 in Düsseldorf geboren & studiere soziale Arbeit. Neben dem Studium arbeite ich in Teilzeit in einer Kindertagesstätte & absolviere zeitgleich meine staatliche Anerkennung in der Integrationsagentur der Diakonie Düsseldorf. Bereits in jungen Jahren war mir Ungerechtigkeit ein Dorn im Auge, weshalb die Arbeit in der Integrationsagentur für mich eine Herzensangelegenheit darstellt. Mit großer Freude habe ich festgestellt, dass die Kita, in der ich beschäftigt bin, bereits eine Menge guter Bücher hat, die viel Diversität zeigen. Dennoch hoffe ich, durch meine Arbeit hier dieses Repertoire aufstocken zu können, um so der nächsten Generation erfolgreich rassismuskritisches Denken vermitteln zu können.

Ich bin Mari erzählt die Geschichte von Maris Leben.
Mari ist ein Mädchen, welches gerne lacht, spielt, isst, tanzt, fernsieht und Süßigkeiten isst. Sie kann zwar nicht sprechen, denn sie hat das Angelman-Sydrom, doch ihre Eltern haben ihre Geschichte für sie aufgeschrieben. Ihre Eltern und ihre drei Geschwister verstehen sie nämlich. Zumindest meistens. Mari ist voller Lebensfreude und lacht viel. Manchmal läuft ihr Spucke aus dem Mund, weil es ihr schwerfällt, sie drin zu behalten. Sie trägt noch eine Windel und liebt ihren Schnuller. Er beruhigt sie. Jemand sagte mal, sie werde nie lernen zu laufen, doch eigentlich klappt das ganz gut. Zusätzlich hat sie aber auch einen Rollstuhl, wenn das Laufen doch zu anstrengend wird.

Mari findet alles sehr spannend und interessant, weshalb es ihr ständig schwerfällt, ruhig sitzen zu bleiben. Auf andere wirkt sie oft ungeschickt, weil sie ihre eigene Kraft nicht gut einschätzen kann und anderen Kindern manchmal an den Haaren zieht, weil sie sie trösten oder ihnen Tschüss sagen möchte.
Einkaufen findet Mari besonders reizvoll. Der Chef vom Laden hat einen ganz speziellen Einkaufswagen für Mari und andere Kinder mit Behinderung besorgt; einen Wagen mit Anschnallgurt. Wenn ihre Geschwister Mama beim Einkaufen helfen, sitz Mari allein im Wagen und macht Geräusche. Ein Mädchen, das mit seiner Mutter auch im Supermarkt war, fragte diese, warum Mari solche Töne mache. Maris Bruder erklärte, dass sie das macht, weil sie ihre Familie gesucht hat.
Manchmal hat Mari einen epileptischen Anfall, dann braucht sie ganz schnell Medizin. So ein Anfall ist sehr anstrengend für sie. Sie fühlt sich danach als sein sie ganz oft ums Haus gerannt und ist dann sehr erschöpft.
Maris Botschaft an alle ist: Lass dir niemals sagen, dass du etwas nicht schaffen kannst. Mari wurde gesagt, sie würde nie laufen oder sprechen können. Und was ist jetzt? Sie lernt, mit einem Tablet zu sprechen und tanzt sich abends oft zusammen mit ihrer Familie die Füße wund. Mari wünscht sich, dass die Menschen offener werden und sie nicht mehr angestarrt wird. Sie fordert alle dazu auf, Fragen zu stellen, wenn man unsicher ist, denn das baut Hemmungen ab. Und ein Lächeln zum Anfang ebnet den Pfad für gute Gespräche.

Die Autoren sind Shari und André Dietz, Maris Eltern. Sie wollen Maris Geschichte verbreiten und somit das Bewusstsein der Öffentlichkeit für Inklusion fördern; das rücksichtsvolle Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung soll durch dieses Buch weiter vorangetrieben werden.