Project Description
Antichinesischer und antiasiatischer Rassismus
Der Sammelband „Antichinesischer und antiasiatischer Rassismus: Historische und gegenwärtige Diskurse, Erscheinungsformen und Gegenpositionen“, analysiert das in Deutschland lange marginalisierte Thema Antichinesischer und antiasiatischer Rassismus.
Der Band ist in mehrere thematischen Abschnitte unterteilt, die historische, gegenwärtige und zukunftsorientierte Perspektiven auf antiasiatischen Rassismus in Deutschland verbinden.
Die Autor*innen zeigen auf, wie koloniale, rassistische und biologistische Narrative und moderne Vorurteile miteinander verknüpft sind. Insbesondere die deutsche Kolonialherrschaft in Kiautschou wird als Beispiel herangezogen, sowie der gezielte Aufbau eines Feindbildes durch rassistische Narrative, die noch heute die gesellschaftliche Wahrnehmung und die mediale Darstellung beeinflussen.
Die Beiträge zur Gegenwart fokussieren auf die Zunahme antiasiatischen Rassismus während der Corona-Pandemie. Die Autor*innen analysieren verschiedene Formen von Diskriminierung, von Mikroaggressionen wie abwertenden Kommentaren bis hin zu offener Gewalt. Besonders nachhaltig wirkt auf mich die geschlechtsspezifische Analyse, die bspw. zeigt, wie asiatische Frauen durch stereotype Darstellungen als „exotisch“ oder „gehorsam“ doppelt diskriminiert werden. Diese Analyse verdeutlicht die intersektionalen Dimensionen von Rassismus und Sexismus.
Der abschließende Teil des Buches widmet sich Gegenstrategien, und Stimmen der asiatischen Diaspora kommen zu Wort. Die Autor*innen schaffen es, das Thema sowohl historisch, analytisch als auch emotional zu beleuchten, was das Buch für Themenneulinge wie für Wissenschaftler*innen wichtig, interessant und geeignet macht.