Project Description

People of Deutschland

Moin, mein Name ist Sarah Citlali Orozco Mendoza und ich studiere Soziale Arbeit im Fernstudium.
Ich bin ausgebildete Tanzpädagogin, Choreografin und Ausbilderin für Tanzpädagog*innen.
Außerdem gebe ich Fortbildungen und Seminare für Pädagog*innen-dabei sind mir Themen wie die Reflexion von Musikauswahl und Texten sowie der Abbau von Gender-Stereotypen im Kindertanz sehr wichtig.
In meinem Arbeitsalltag begegne ich täglich Menschen im Alter zwischen 1,5 – 80 Jahren, Menschen mit und ohne Behinderung und den verschiedensten Lebensrealitäten.
Die Arbeit mit Menschen in all ihrer Vielfalt begeistert mich, sensibilisiert aber gleichzeitig gegenüber vielfältiger Diskriminierungsformen, denen man begegnen kann. Des weiteren bin ich Betreuungsperson einer schwer kranken Freundin. Deshalb liegen mir Themen wie Feminismus und Antidiskriminierungsarbeit sehr am Herzen. Derzeit mache ich in der Integrationsagentur der Diakonie mein Praktikum zur staatlichen Anerkennung und kann dabei sogar meiner zweiten großen Leidenschaft nachkommen: dem Lesen.

„People of Deutschland“ ist ein beeindruckender Essay-Sammelband, der 45 individuelle, berührende, schockierende, starke und mutmachende Geschichten von Menschen vereint, die aufgrund ihres Aussehens oder ihrer Herkunft in Deutschland als „anders“ wahrgenommen werden. Jedes Essay ist aus der Ich-Perspektive geschrieben. Manchmal sind es ganze Lebensgeschichten, manchmal bestimmte Erlebnisse, die verdeutlichen, wie Alltagsrassismus wirkt und was er mit Menschen macht. Wie Rassismus bereits in der Kindheit das Urvertrauen tötet, wie Rassismus brandmarkt und Türen verschließt. Unter den Autor*Innen befinden sich viele prominente Namen wie beispielsweise Mola Adebisi, Eko Fresh, Joy Delanane und Nikeata Thompson. Die Herausgeberinnen Martina Rink, die mit persischen Wurzeln zwischen Großbritannien und Deutschland aufwuchs, und Simon Usifo, ein gebürtiger Rheinländer mit einer französischen Mutter und einem nigerianischen Vater, haben bewusst Persönlichkeiten aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen ausgewählt, um die Vielfalt der Erfahrungen von PoC und Menschen mit sichtbarem Migrationshintergrund darzustellen.

Jede Geschichte ist durch die Ich-Perspektive emotional greifbar. Es sprechen erfolgreiche Menschen, es sind Erfolgsgeschichten, es sind aber auch Kriegs-und Fluchtgeschichten, es sind traurige Geschichten, doch gemeinsam haben sie alle: Es sind Lebensrealitäten von so vielen Menschen in Deutschland, die immer noch ausgegrenzt werden und den Schmerz des Otherings fühlen. Dieser reicht von Mikroaggressionen im Alltag – wie stereotypisierende Kommentare oder misstrauische Blicke bei der Fahrscheinkontrolle – bis hin zu Erfahrungen mit physischer Gewalt oder dem Verlust eines geliebten Menschen durch rassistische Gewalt. Die Geschichten sind nicht nur schockierend und berührend, sondern auch von einem tiefen Optimismus geprägt: Die Autor*innen glauben an die Möglichkeit, Deutschland zu einem inklusiveren Land zu machen, in dem Vielfalt als Stärke verstanden wird. Dazu, so ruft Düzen Tekkal im Nachwort auf, müssen wir uns einsetzen, dass Rassismus keinen Platz in unserer Gesellschaft hat.

Die Botschaft des Buches findet sich im Titel wieder: People of Deutschland. Das sind wir alle, egal wie wir heißen oder aussehen.

Das Buch ist nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch eine Bereicherung. Sowohl auf dem Cover als auch im Buch selbst findet man starke, künstlerische und beeindruckende Fotos der Autor*Innen von Sammy Hart. Das Gesicht so zu portraitieren- das Gesicht zur Geschichte- gibt dem Buch und dessen Botschaft zusätzlich Stärke.