Project Description

Eingedeutscht

Mein Name ist Max Kasch. Ich bin geboren am 20.5.1993 und studiere seit 2012, nach Abschluss des Abiturs, an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Seit Mai 2013 engagiere ich mich ehrenamtlich für die Diakonie Düsseldorf im Sachgebiet: Integration, Migration und Flucht, als Gruppenleiter in der Kinderbetreuung einer Unterkunft für geflüchtete Menschen und organisierte unter anderem das Benefizkonzert „Party for Change“. Gegenwärtig besteht meine Tätigkeit für die Diakonie Düsseldorf darin ein Musikprojekt für interessierte Jugendliche anzuleiten und Rezensionen zu Kinder- und Jugendmedien zu verfassen. Meinen Bachelorabschluss in Philosophie und Germanistik machte ich 2019, seitdem studiere ich Geschichte und Musikwissenschaft. Als begeisterter Musiker spiele ich in mehreren Gruppen und war in der Vergangenheit in verschiedenste Projekte eingebunden. Des Weiteren bin ich politisch interessiert und engagiert, beispielsweise durch Aktivität in der Hochschulpolitik seit 2017. Seit Anfang 2019 arbeite ich darüber hinaus im Besucherdienst des Landtags NRW.

„Neu in Deutschland, keine Ahnung von Sprache und Kultur – und was jetzt? Am besten einen Youtube-Kanal starten, der den German Lifestyle erklärt!“ Zu diesem Entschluss kamen zumindest Abdul Abbasi und Allaa Faham, nachdem sie sich zufällig über Facebook kennenlernten. Für ihr gemeinsames Engagement wurden sie 2016 mit der Integrationsmedaille der Bundesregierung ausgezeichnet. Doch nicht nur ihre Internetpräsenz mit dem treffenden Namen „German Lifestyle“ war Resultat von unvorhergesehen Zufällen und der Notwendigkeit sich mit ungewohnten und auch ungewollten Begebenheiten zu arrangieren. 2012 waren beide noch überzeugt, dass ihr Geburtsland Syrien auch das Land sein wird, in dem sie ihre Zukunft verbringen. Unterbrochen vielleicht von einem längeren Studienaufenthalt in Kanada, Frankreich oder England. Aber Deutschland? Was sollte jemanden in solch ein exotisches Land führen?

In ihrem Buch „Eingedeutscht“, das 2018 im Goldmann Verlag erschien, erzählen Abdul Abbasi und Allaa Faham die „schräge Geschichte“ ihrer Integration. Einer kurzen Schilderung ihrer Kindheit in Syrien folgt die turbulente Flucht nach Deutschland. Angekommen in einem fremden Land steht vorerst das Erlernen der Sprache im Mittelpunkt. Doch so fremd und ungewohnt wie das Deutsche den beiden zunächst erscheint, sind es wohl eher die feineren kulturellen und regionalen Besonderheiten, die im Verlaufe des Buches in den Fokus rücken und so wird schließlich auch ironisch kommentiert, dass sich mit deutschlernenden Arabern gut über grammatische Besonderheiten des Sprachgebrauchs streiten lässt, während gebürtige Deutsche die Feinheiten ihrer Sprache schonmal vernachlässigen. Während es somit zwar einiger Übung bedarf, um sich in einer fremdsprachigen Umwelt zurecht zu finden, scheinen doch gerade die unscheinbaren Alltagssituationen teils noch größere Hürden aufzuwerfen. Wie verhält man sich, wenn man irgendwo eingeladen ist? Welche Geschenke und Mitbringsel sind angemessen? Wer zahlt im Restaurant die Rechnung? Wie redet man über Gefühle und wie streitet man in Deutschland? Und ist 12.03 Uhr wirklich 12.03?

Mit viel Humor schildern Abdul und Allaa eben solche Situationen und zeigen, dass Integration im konkreten aus einer Verkettung von Missverständnissen, geglückter und missglückter Kommunikation, dem stetigen Dazulernen und der Überwindung von Vorurteilen aller Beteiligter besteht.