Project Description

Ein Ort für meine Traurigkeit

Mein Name ist Jeannine Schulgen. Ich wurde 1993 in Düsseldorf geboren & studiere soziale Arbeit. Neben dem Studium arbeite ich in Teilzeit in einer Kindertagesstätte & absolviere zeitgleich meine staatliche Anerkennung in der Integrationsagentur der Diakonie Düsseldorf. Bereits in jungen Jahren war mir Ungerechtigkeit ein Dorn im Auge, weshalb die Arbeit in der Integrationsagentur für mich eine Herzensangelegenheit darstellt. Mit großer Freude habe ich festgestellt, dass die Kita, in der ich beschäftigt bin, bereits eine Menge guter Bücher hat, die viel Diversität zeigen. Dennoch hoffe ich, durch meine Arbeit hier dieses Repertoire aufstocken zu können, um so der nächsten Generation erfolgreich rassismuskritisches Denken vermitteln zu können.

„Ein Ort für meine Traurigkeit“ erzählt die Geschichte eines Jungen, der von seiner Traurigkeit besucht wird. Anstatt sie jedoch zu meiden und wegzuschicken, beschließt er, seiner Traurigkeit ein Zuhause zu bauen. Dort kann sie sein, wie sie mag: laut oder leise, groß oder klein, sie kann herumlaufen oder rumsitzen. Sie kann die Fenster öffnen und das Sonnenlicht hineinlassen oder die Vorhänge zuziehen, um die Dunkelheit zu genießen.

Es soll ein stabiles Haus sein, das auch winterlichen Stürmen ausgesetzt sein kann. Es soll auch einen Garten bekommen, damit duftende Blumen dort wachsen und Vögel im Frühling ihr Nest bauen können. Wichtig ist dem Jungen nur, dass seine Traurigkeit all das tun kann, was ihr guttut. Er möchte seine Traurigkeit so oft besuchen, wie beide es brauchen: jeden Tag oder auch jede Stunde. Manchmal weinen sie zusammen und reden oder manchmal sitzen sie einfach nur schweigend nebeneinander. Wenn er mal zu beschäftigt ist, um sie zu besuchen, ist das in Ordnung, denn sie hat ein sicheres Zuhause. Und eines Tages werden sie die Schönheit der Welt gemeinsam entdecken.

Feinfühlig und mit schönen Illustrationen von David Litchfield ermutigt die Autorin Anne Booth mit dieser Geschichte Jung und Alt die eigene Traurigkeit anzunehmen, sich um sie zu kümmern und mit ihr zu leben. Inspiration für das Buch war ein Zitat von Esther Hillesum, die sagte: „Wenn du der Trauer den Ort und Raum in dir gegeben hast, den sie braucht, dann kannst du wirklich sagen: Das Leben ist schön und so wertvoll.“