Project Description

Reichsbürger: Die unterschätzte Gefahr

Moin, mein Name ist Sarah Citlali Orozco Mendoza und ich studiere Soziale Arbeit im Fernstudium.
Ich bin ausgebildete Tanzpädagogin, Choreografin und Ausbilderin für Tanzpädagog*innen.
Außerdem gebe ich Fortbildungen und Seminare für Pädagog*innen-dabei sind mir Themen wie die Reflexion von Musikauswahl und Texten sowie der Abbau von Gender-Stereotypen im Kindertanz sehr wichtig.
In meinem Arbeitsalltag begegne ich täglich Menschen im Alter zwischen 1,5 – 80 Jahren, Menschen mit und ohne Behinderung und den verschiedensten Lebensrealitäten.
Die Arbeit mit Menschen in all ihrer Vielfalt begeistert mich, sensibilisiert aber gleichzeitig gegenüber vielfältiger Diskriminierungsformen, denen man begegnen kann. Des weiteren bin ich Betreuungsperson einer schwer kranken Freundin. Deshalb liegen mir Themen wie Feminismus und Antidiskriminierungsarbeit sehr am Herzen. Derzeit mache ich in der Integrationsagentur der Diakonie mein Praktikum zur staatlichen Anerkennung und kann dabei sogar meiner zweiten großen Leidenschaft nachkommen: dem Lesen.

Ein Sammelband, der die komplexe Welt der Reichsbürger-Bewegung in Deutschland beleuchtet. Der Auslöser für das Buch war das Ereignis im Oktober 2016, als ein Reichsbürger in Georgensgmünd bei einer Polizeirazzia einen Beamten tötete und vier weitere verletzte. Speit, ein anerkannter Rechtsextremismus-Experte, hat zusammen mit zehn Fachleuten die Ideologien, Akteure und Gefahren dieser heterogenen Szene analysiert.
Das Buch beschreibt, wie Reichsbürger die Bundesrepublik Deutschland als illegitimes Konstrukt ablehnen und an den Fortbestand eines Deutschen Reiches glauben, oft mit revisionistischen Vorstellungen über historische Grenzen.

Speit und seine Co-Autoren zeigen, dass die Bewegung ein reales Gefahrenpotenzial birgt, insbesondere durch Antisemitismus, patriarchale Strukturen und eine zunehmende Radikalisierung. Sie beleuchten historische Wurzeln, die bis in die 1950er-Jahre zurückreichen, sowie die Anziehungskraft auf Menschen in persönlichen Krisen, die in diese Szene treiben können, was die Bewegung nicht nur als ideologisches, sondern auch als soziales Phänomen begreifbar macht.

Die historische Einordnung, die Verbindungen zu rechtsextremen Strömungen und die detaillierte Untersuchung von Einzelfällen, wie dem „König von Deutschland“, machen das Buch abwechslungsreich. Die Beiträge sind gut recherchiert und bieten durch die verschiedenen Perspektiven – etwa zur Rolle von Geschlechterbildern oder internationalen Parallelen – ein breites Bild.
Themen wie Waffenbesitz, Geschlechterrollen und internationale Parallelen (z. B. in den USA oder Österreich) werden ebenfalls behandelt. Das Buch betont, dass die Sicherheitsbehörden die Reichsbürger lange unterschätzt haben, und fordert ein Umdenken in der Strategie, um dieser Bedrohung zu begegnen.
Das Buch beschreibt eher, als dass es sich um eine Analyse der Mechanismen handelt, gleichzeitig gibt es einen guten Überblick über die Entwicklung der inhomogenen Szene und ihre Gefahren und ist somit ein guter Einstieg in das komplexe Thema.