Project Description

drüben!

An dieser Stelle freue ich mich selbst vorstellen zu dürfen. Mein Name ist Robin Hochhausen und ich bin 19 Jahre alt. Im Sommer 2016 habe ich mein Abitur am städtischen Gymnasium Norf, der Stadt Neuss, abgeschlossen. Mein Abitur habe ich in den Fächern Geschichte (LK), Deutsch (LK), Mathematik und Biologie gemacht. Ebenfalls in diesem Jahr habe ich mein Studium begonnen. Ich studiere Geschichte und Sozialwissenschaften auf Lehramt für Gesamtschule und gymnasiale Oberstufe an der Universität zu Köln. Mein Wohnsitz liegt jedoch immer noch im Dorf Norf, der bezaubernden Stadt Neuss. Ich lebe dort mit meiner Mutter und ihrem Lebensgefährten, wobei der Gedanke besteht im Zuge der nächsten eineinhalb Jahre nach Köln zu ziehen. In meiner Freizeit nutze ich die Gelegenheit um Bücher zu lesen, die mit meiner Leidenschaft der Geschichte in Verbindung stehen. Als Ausgleich spiele ich Volleyball im ortsansässigen Verein, wobei dies lediglich als Hobby bezeichnet werden kann. Des Weiteren engagiere ich mich ehrenamtlich in der Kolping Jugend Neuss-Rosellen e.V., eine katholische Organisation, die Ferien- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche aufstellt.

Das Kinderbuch „drüben!“ basiert auf den realen Erfahrungen des Autors und seiner Familie in der Zeit der DDR in Ost-Berlin. Geboren ist der Autor Simon Schwartz 1982 in Erfurt, aufgewachsen in Berlin-Kreuzberg. Er studierte Illustration an der HAW Hamburg. Seit 2011 arbeitet Schwartz an seiner ehemaligen Ausbildungsstätte als Dozent für Illustration.

Die Geschichte behandelt die Erlebnisse seiner Eltern, die in Ost-Berlin lebten und sich dort kennenlernten. Das Buch ist als Comic geschrieben mit hochwertigen Illustrationen und einer angenehmen Menge an Text, die die Bilder nicht überdeckt. Bei der Farbwahl hat der Autor sich für schwarz-weiß entschieden, was dem Buch eine eher tragisch-beklemmende Wirkung aufzwingt. Weiterhin ist das Buch vergleichbar mit einer Erzählung, die Schwartz selbst von seinen Eltern so erzählt bekommen hat. Daher also für Kinder leicht verständlich und gleichzeitig merkt Schwartz an manchen Stellen selbst an, dass er das Erzählte als Kind nicht vollständig erfassen konnte.

Die Problemstellung, die sich innerhalb des Buches zeigt, ist zunächst die familiäre Situation von Schwartz‘ Mutter und Vater. Seine Mutter ist dem SED-Regime abgeneigt und feiert gerne zu Musik und Traditionen, wie sie in West-Berlin populär sind. Auf der anderen Seite haben wir Schwartz‘ Vater, der der Regierung treu folgende Eltern hat und daher im Glauben an die Legitimität der SED aufwuchs.

Nachdem sich Schwartz‘ Eltern besser kennenlernten und ein Paar wurden, fing sein Vater an am Regierungssystem zu zweifeln. Spätestens mit Abschluss der Ausbildung, nachdem er viele Hürden überwinden musste und in seinen Ausbildungsmöglichkeiten begrenzt wurde, minderte sich seine Treue zum System.

Der letzte Teil des Buches befasst sich schließlich mit dem Versuch die DDR in Richtung West-Berlin zu verlassen. Die dabei thematisierten Probleme werden durch die Emotionalität der Illustrationen besonders hervorgehoben und versuchen den Leser­_in aktiv in eine solche Situation zu versetzen, um die Erzählung realer wirken zu lassen.

Mit dem Buch „drüben!“ hat Schwartz eine glaubwürdige Darbietung der Geschehnisse zur Zeit der DDR geschaffen, die auch jüngeren Kindern ein Gefühl dafür gibt, welchen Problemen Deutsche einmal gegenüberstanden. Die Farbwahl fügt sich der Gefühlslage, die das Buch erzeugt, sodass Kinder auch ohne Verständnisse der komplexen Zusammenhänge des SED-Regimes nachvollziehen können, um welche Art von Problemen es sich damals handelte. Ein allgemein zu empfehlendes Buch für Kinder, deren Eltern oder Großeltern mit dem Problem der DDR kämpfen mussten, aber auch für diejenigen, die einen Teil der deutschen Geschichte leicht vermitteln möchten.