Project Description

Wie geht es dir?
60 gezeichnete Gespräche nach dem 7. Oktober 2024

Moin, mein Name ist Sarah Citlali Orozco Mendoza und ich studiere Soziale Arbeit im Fernstudium.
Ich bin ausgebildete Tanzpädagogin, Choreografin und Ausbilderin für Tanzpädagog*innen.
Außerdem gebe ich Fortbildungen und Seminare für Pädagog*innen-dabei sind mir Themen wie die Reflexion von Musikauswahl und Texten sowie der Abbau von Gender-Stereotypen im Kindertanz sehr wichtig.
In meinem Arbeitsalltag begegne ich täglich Menschen im Alter zwischen 1,5 – 80 Jahren, Menschen mit und ohne Behinderung und den verschiedensten Lebensrealitäten.
Die Arbeit mit Menschen in all ihrer Vielfalt begeistert mich, sensibilisiert aber gleichzeitig gegenüber vielfältiger Diskriminierungsformen, denen man begegnen kann. Des weiteren bin ich Betreuungsperson einer schwer kranken Freundin. Deshalb liegen mir Themen wie Feminismus und Antidiskriminierungsarbeit sehr am Herzen. Derzeit mache ich in der Integrationsagentur der Diakonie mein Praktikum zur staatlichen Anerkennung und kann dabei sogar meiner zweiten großen Leidenschaft nachkommen: dem Lesen.

Die Graphic Novel versammelt 60 illustrierte Gespräche, die in der Folge des Hamas-Angriffs auf Israel am 7. Oktober 2023 und der darauffolgenden militärischen Auseinandersetzungen im Gazastreifen entstanden sind. In einer Zeit, in der polarisierte Debatten und vereinfachte Schwarz-Weiß-Darstellungen die öffentliche Diskussion prägen, ist Wie geht es dir? In jeglicher Form genau das Gegenteil. Anstatt eine einheitliche Erzählung oder politische Agenda zu verfolgen, bietet dieser Band eine Vielfalt an Stimmen, die individuell und authentisch sind. Die Gespräche sind keine Monologe, sondern Dialoge, die in den Zeichnungen lebendig werden. Jede Geschichte ist einzigartig, sowohl in ihrem Inhalt als auch in ihrem künstlerischen Stil.

Von minimalistischen, poetischen Illustrationen bis hin zu expressiven, farbintensiven Panels spiegelt der Bildband die emotionale Bandbreite der Thematik wider.

Die Frage „Wie geht es dir?“ ist alltäglich, manchmal nicht mal ernst gemeint- doch in diesem Kontext wird sie zu einem kraftvollen tool, um menschliche Erfahrungen, Ängste und Hoffnungen inmitten von Trauma, Antisemitismus, Hass und Rassismus sichtbar zu machen. 48 renommierte deutschsprachige Comic-Künstler*innen haben Gespräche mit 60 Menschen geführt – darunter Prominente, aber auch private Bekanntschaften –, die direkt oder indirekt von den Ereignissen betroffen sind oder sich mit menschenfeindlichen Ideologien auseinandersetzen. Die daraus resultierenden Geschichten sind vielfältig, berührend und vor allem eins:Menschlich.  Sie reichen von persönlichen Reflexionen über Angst und Verlust bis hin zu mutmachenden Perspektiven auf Widerstand und dem Wunsch nach Zusammenhalt.

Man begleitet zb. das Gespräch einer Deutsch-Palästinenserin mit einer Jüdin, deren Gemeinden in dieser Zeit kooperieren,weil sie die doch den gleichen Schmerzen teilen, sich ständig positionieren zu müssen. Dabei wünschen sich beide nur Frieden und haben Angst um Verwandte und Freunde.

Diese Gespräche zeigen, dass Auswirkungen von Hass und Gewalt nicht nur abstrakte politische Themen sind, sondern das Leben ganz unterschiedlicher Menschen individuell berühren.

Es ist kein Buch, das leichte Antworten bietet, sondern Fragen stellt. Es wird nicht gewertet-es geht ums zuhören.Die Kombination aus emotionaler Tiefe, künstlerischer Vielfalt und gesellschaftlicher Relevanz macht diesen Bildband zu einem wichtigen Beitrag zur Auseinandersetzung mit den Herausforderungen unserer Zeit. Für alle, die sich für die Schnittstelle von Kunst, Empathie und politischem Bewusstsein interessieren, ist diese Graphic Novel eine absolute Empfehlung.