Was meinen wir genau, wenn wir von Vielfalt sprechen?
Sobald wir darüber nachdenken, fängt im Grunde genommen das Problem schon an: Wann ist der oder die andere ein*e andere*r? Bestimmte Unterschiede zwischen Menschen scheinen relevant, andere nicht. Genau genommen sind ja alle Menschen untereinander verschieden oder eben alle gleich. Was führt also zu dem Thema Vielfalt?
Unterschiede scheinen nur dann relevant, wenn sie gesellschaftliche Privilegierung oder Benachteiligung nach sich ziehen. Ihre Bezeichnungen und Beschreibungen entwickeln sich in Wechselwirkungen zwischen Fremd- und Selbstwahrnehmungen.
Folgende Differenz-Merkmale betrachten wir dabei in ihrer Darstellung im Kinder- und Jugendbuch:
- Migrationsbedingte Vielfalt
- Hautfarbe
- Religion und Weltanschauung
- Gender
- Sexuelle Identität
- Alter
- Körper und Psyche
- Soziale Lage und Milieu
„Erstens: Vergiss, dass ich Schwarz bin! Zweitens: Vergiss nie, dass ich Schwarz bin!“
Dieser Ausspruch aus einem Gedicht von Pat Parker beschreibt die Ambivalenz, der wir uns bei der Benennung von Differenz stellen müssen. Unterschiede verschweigen führt zur Verfestigung von gesellschaftlicher Ungleichheit. Wenn wir sie zum Thema machen, laufen wir in Gefahr, Stereotype zu reproduzieren und Differenzen und Ungleichheit zu vertiefen.