Körper und Psyche
Der Mensch als Lebewesen besteht aus einer Einheit von Körper und Psyche. Der Körper und die Psyche sind voneinander abhängig und bestimmen das Wohlbefinden maßgeblich. Doch was gehört alles zum Menschsein dazu? Jeder Mensch hat unterschiedliche Merkmale und Ansichten. Aus Gewohnheit werden die Menschen in unklare Raster eingeteilt: In gesund, krank, mit oder ohne Behinderung. Doch ab wann gilt ein Mensch als vollkommen gesund oder als krank und gibt es überhaupt einen „gesunden“ Menschen?
Die menschlichen Körper können aufgrund ihres genetischen Erbmaterials oder Ereignisse im Leben unterschiedlich aussehen. Manche Menschen finden das „komisch“ oder „anders“, aber was bedeutet dieses „anders“? In den Medien werden Behinderungen gesondert und meist als Defizit dargestellt und nicht als selbstverständliche Diversität der Menschheit. Eine vermeintliche Behinderung muss nicht automatisch als Einschränkung begriffen werden, sondern kann ebenso als besondere Eigenschaft aufgefasst werden.
„Unsichtbare Behinderungen“, wie Schwerhörigkeit oder psychische Dysfunktionen werden in den Medien oft erst gar nicht thematisiert. Es ist allerdings wichtig die „unsichtbaren Behinderungen“ nicht zu verschweigen, als würden diese nicht existieren, denn sie können im Alltag ebenso Auswirkungen haben, wie sichtbare Behinderungen.
Für die Kinder- und Jugendmedien ist es notwendig, die „Normen“ aufzubrechen und Vielfalt zu zeigen, ohne dass sie explizit im Vordergrund steht oder genannt werden muss. Zudem helfen Medien aus der Perspektive „betroffener“ Menschen die Erfahrbarkeit herzustellen. Ein Mensch der hören kann, weiß nicht wie es ist, wenn er absolut nichts hören kann und trotzdem wird oft aus der Sicht von Dritten berichtet. Es werden gut erzählte Geschichten benötigt, zum Beispiel von Menschen mit Autismus, in denen es nicht (nur) um diese Dispositionen selbst geht. So kann eine Form der Normalität entstehen, die Vielfalt selbstverständlich mit einbezieht. Es werden Medien gebraucht, die die Diversität der Menschheit selbstverständlich einbeziehen und nicht sondiert betrachten.
Die medialen Darstellungen sollen unsichtbare Barrieren zwischen den pauschalen Kategorien aufbrechen und gegenseitige Erfahrungen ermöglichen sowie vertiefen.
Die meisten Kinder- und Jugendmedien weisen eine mangelnde Vielfalt der Körperformen auf. Stattdessen wird ein Schönheitsideal gezeichnet, das problematische Botschaften über „Schönheit“ vermittelt. Das kann fatale Folgen für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen haben, wenn sie sich an diesem „Schönheitsideal“ orientieren. Aus diesen Bedenken heraus setzt sich das Projektteam mit diesem Thema auseinander und zeigt/diskutiert Beispiele, in denen diversere Charaktere/Körperformen vorkommen und sich von der vorgegeben „Standardnorm“ unterscheiden.
Das Projekt Bilder im Kopf! Vielfalt in Kinder und Jugendmedien stellt Medien vor, in denen unterschiedliche Formen von Vielfalt vorkommen und für Kinder sowie Jugendliche Identifizierungsmöglichkeiten bieten.