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Wie siehst du denn aus? Warum es normal nicht gibt?

Ich bin Hilal Akyüz und arbeite seit März 2019 ehrenamtlich für die Diakonie Düsseldorf im Sachgebiert: Integration, Migration und Flucht. Für die Diakonie Düsseldorf rezensiere ich Kinderbücher. Aktuell studiere ich an der Bergischen Universität Wuppertal Sozialwissenschaften und Erziehungswissenschaften auf Lehramt. Ich lese bereits seit meiner Kindheit sehr gerne und viele Bücher: besonders an die Geschichten von Sherlock Holmes und die der Familie Olchis kann ich mich erinnern. Seitdem ich aber weiß, dass es ein Engagement gibt, Bücher zu veröffentlichen bei denen die abgebildeten Menschen mir, meinen Familien und Freunden ähnlichsehen, habe ich eine neue Bindung zur Literatur entdeckt. Neben meiner Aushilfstätigkeit in einem Einzelhandel, engagiere ich mich ebenfalls in einem Inklusions-Theater. Im Theater führen wir sowohl Klassiker als auch selbstgeschriebene Stücke auf. Sowohl die Arbeit am Theater als auch die Berührung mit Kinderbüchern, die Diversität darzustellen versuchen, erfüllen mich sehr. Ich merke, dass es wohl nie so leicht war, einen Beitrag zu einer Gesellschaft zu leisten, in der jeder auf Augenhöhe gesehen wird.

Menschen könnten nicht unterschiedlicher sein. Genau das beweist das Buch „Wie siehst du denn aus? Warum es normal nicht gibt“. In diesem Buch werden alle möglichen Körperteile und möglichen Fragen zum menschlichen Körper in den Mittelpunkt gestellt. Schaut die:er Einzelne in den Spiegel ist das Spiegelbild bekannt und normal. In der Gegenüberstellung zu anderen Körpern ist nichts mehr so normal. Auf einer Doppelseite werden die Körperteile in möglichen Ausprägungen dargestellt. Durch die von Amelie Perssons Illustrationen wird schnell klar, dass dieselben Körperteile schön unterschiedlichen sind.

Oben angefangen von Augenbrauen und Lippen zu den Oberarmen und Händen, nach unten zu den Füßen und wieder in die Mitte zu Penissen und Vulven, Hüften und Bauchnabeln – keins gleicht dem anderen. Auf einer weiteren Doppelseite werden durch kleine Informationstexte und Antworten auf einige Fragen vieles in Erfahrung gebracht.

Grundsätzlich erkennt man, dass Schönheitsvorstellungen stets im Wandel der Zeit liegen und von kulturellen Perspektiven abhängig sind. Galt die sogenannte Monobraue lange Zeit im Globalen Westen als wenig attraktiv und wird durch die Re-Entdeckung von Frida Kahlo umgedacht, so war in östlichen Ländern wie Oman und Tadschikistan schon immer ein Zeichen für Stärke bei Männern.

Darüber hinaus weisen Eismann und Persson darauf hin, dass zwar Körperteile von Männern und Frauen dargestellt werden, sich allerdings nicht alle diesen zwei Kategorien verschreiben muss und daher kein Anspruch auf Vollständigkeit gestellt werden kann. Ihre Intention ist es ein Umgang des Körpers zu motivieren und damit ein Bewusstsein zu schaffen, wie vielfältig es aussehen und gestaltet werden kann.