Project Description
Tschüss Uroma
Das große Thema Tod birgt meist Werte wie Trauer und Angst in sich. Durch die große Betroffenheit ist es trotzdem wichtig, alle Altersklassen für dieses Thema zu sensibilisieren. Im Rahmen dessen stellt das Kinderbuch „Tschüss Uroma“, verfasst von Josephine Apraku und illustriert von Anna Meidert, eine Möglichkeit dar, Kindern die Abschiedsnahme von verstorbenen Familienmitgliedern nahezubringen.
Der Protagonistin Yao wird zu Beginn der Lektüre mitgeteilt, dass ihre Uroma Grace verstorben sei. Yao gehört den Asante, der größten Gemeinschaft in Ghana an und fliegt zur Abschiedsnahme mit ihrer Mutter sowie weiteren Familienmitgliedern aus diversen Orten der Welt nach Ghana. Vor Ort soll eine traditionelle Asante-Beerdigung durchgeführt werden.
In diesem Kontext lernt Yao über Komplikationen und Herausforderungen von Beerdigungen und Reisen, beispielsweise die hohen Kosten oder Vor- und Nachteile verschiedener Pässe. Angekommen in Ghana trifft Yao auf weitere Familienmitglieder. Gemeinsam essen sie traditionelle ghanaische Gerichte, und Yao lernt das Zusammenleben ihrer Familie in Ghana kennen. Am Tag der Beerdigung wird Uroma Grace mit einem Besuch in der Kirche, einem gemeinsamen Essen sowie Tanz und Gesang verabschiedet. Nach der Beerdigung erfolgt die Abreise aller Familienmitglieder. Zum Schluss wird darauf hingewiesen, dass der Tod je nach Glauben unterschiedlich aufgefasst werden kann.
Insgesamt eignet sich das Buch hervorragend, um Kindern darzulegen, dass der Umgang mit dem Tod nicht nur mit Trauer einhergeht, sondern auch Erleichterung und ein Beisammensein hervorrufen kann. Des Weiteren wird betont, dass in verschiedenen Kulturen und je nach Glauben der Tod unterschiedlich zelebriert wird. Zusätzlich bietet das Buch die Chance, Kinder vor Stereotypen der kleinbürgerlichen Familie zu bewahren, indem es interkulturelle oder gleichgeschlechtliche Paare sowie alleinerziehende Familienmitglieder darstellt.