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Wie ist es, wenn man kein Zuhause hat? Alles über Flucht und Migration

Ich bin Hilal Akyüz und arbeite seit März 2019 ehrenamtlich für die Diakonie Düsseldorf im Sachgebiert: Integration, Migration und Flucht. Für die Diakonie Düsseldorf rezensiere ich Kinderbücher. Aktuell studiere ich an der Bergischen Universität Wuppertal Sozialwissenschaften und Erziehungswissenschaften auf Lehramt. Ich lese bereits seit meiner Kindheit sehr gerne und viele Bücher: besonders an die Geschichten von Sherlock Holmes und die der Familie Olchis kann ich mich erinnern. Seitdem ich aber weiß, dass es ein Engagement gibt, Bücher zu veröffentlichen bei denen die abgebildeten Menschen mir, meinen Familien und Freunden ähnlichsehen, habe ich eine neue Bindung zur Literatur entdeckt. Neben meiner Aushilfstätigkeit in einem Einzelhandel, engagiere ich mich ebenfalls in einem Inklusions-Theater. Im Theater führen wir sowohl Klassiker als auch selbstgeschriebene Stücke auf. Sowohl die Arbeit am Theater als auch die Berührung mit Kinderbüchern, die Diversität darzustellen versuchen, erfüllen mich sehr. Ich merke, dass es wohl nie so leicht war, einen Beitrag zu einer Gesellschaft zu leisten, in der jeder auf Augenhöhe gesehen wird.

Die Wörter „Flucht“, „Geflüchtete“ und „Migration“ sind jedem Menschen in den letzten Jahren begegnet. Doch was genau steckt hinter diesen Begriffen: Was bedeutet es zu flüchten, was passiert, wenn man kein Zuhause hat oder endlich ankommt?

In diesem Kinderbuch, das durchaus auch für Erwachsene geeignet ist, wird eine Flucht erklärt. So werden diese wiederkehrenden und abstrakten Begriffe mit Genauigkeit gefüllt.

In einem angemessenen und verständlichen Schreibstil wird gezeigt, welche Herausforderungen, Veränderungen und Erlebnisse eine Flucht mit sich bringt. Die Antworten auf die Fragen werden dabei stets durch eine Reflexion an die Lesenden abgerundet, wodurch der:die Leser:innen einbezogen wird. Genau darin entfaltet sich eine große Stärke des Buches, denn die Reflexion über die eigene Lebensgeschichte erfolgt unmittelbar. Diese Reflexion wird schließlich zum Schluss aufgegriffen. So sind mögliche Hilfestellung im Umgang mit den Themen wie Flucht und Migration bereitgestellt.

Wie im Buch selbst zugegeben, beschäftigt sich Autorin Ceri Roberts mit harten Themen wie Flucht und Migration, dennoch findet die Auseinandersetzung dessen auf einer solchen Weise statt, die eher zur Empathie, Respekt und Wertschätzung führt und zum Helfen und zur Unterstützung motiviert und weniger zur Überwältigung führt. Dies wird auch durch die Illustrationen von Hanane Kai erreicht, die sie auf das Darstellen einer düsteren Atmosphäre verzichtet und stattdessen mit hellen Farben arbeitet.