Project Description

Migrar. Weggehen.

Ich bin Hilal Akyüz und arbeite seit März 2019 ehrenamtlich für die Diakonie Düsseldorf im Sachgebiert: Integration, Migration und Flucht. Für die Diakonie Düsseldorf rezensiere ich Kinderbücher. Aktuell studiere ich an der Bergischen Universität Wuppertal Sozialwissenschaften und Erziehungswissenschaften auf Lehramt. Ich lese bereits seit meiner Kindheit sehr gerne und viele Bücher: besonders an die Geschichten von Sherlock Holmes und die der Familie Olchis kann ich mich erinnern. Seitdem ich aber weiß, dass es ein Engagement gibt, Bücher zu veröffentlichen bei denen die abgebildeten Menschen mir, meinen Familien und Freunden ähnlichsehen, habe ich eine neue Bindung zur Literatur entdeckt. Neben meiner Aushilfstätigkeit in einem Einzelhandel, engagiere ich mich ebenfalls in einem Inklusions-Theater. Im Theater führen wir sowohl Klassiker als auch selbstgeschriebene Stücke auf. Sowohl die Arbeit am Theater als auch die Berührung mit Kinderbüchern, die Diversität darzustellen versuchen, erfüllen mich sehr. Ich merke, dass es wohl nie so leicht war, einen Beitrag zu einer Gesellschaft zu leisten, in der jeder auf Augenhöhe gesehen wird.

Ein kleiner, unbekannter Junge erzählt die Geschichte seiner Familie. Es beginnt mit den schönen Tagen seines Lebens. Damals, als die Väter aus der Nachbarschaft und irgendwann sein eigener Vater das heimische Dorf noch nicht verlassen hatten. Damals, als rennen, verstecken und keinen Mucks zu machen noch spielerische und spaßige Aktivitäten waren, ehe sie zu überlebenswichtigen Handlungen wurden.

Der Junge und seine Familie bleiben unbekannt, sodass der Fokus nur auf das ihrige Schicksal liegt, das sie mit Tausenden anderen Menschen teilen. Sie alle nämlich Verlassen ihr bekanntes und geliebtes Zuhause in Mexiko und versuchen in die Vereinigten Staaten von Amerika zu fliehen. Mit der Hoffnung auf ein besseres und friedlicheres Leben nehmen sie alle möglichen Strapazen und Herausforderung in Kauf.

Das Buch von José Manuel Mateo und Javier Martínez Pedro ergreift nicht nur mit dieser Erzählung, sondern auch durch die Aufmachung. Schließlich wird das Buch von unten nach oben gefaltet, sodass neben den kurzen Aufsätzen eine wimmelbildartige Zeichnung entsteht, die sich bis zum Schluss der Geschichte zieht. Die Geschichte wird sowohl in Deutsch als auch im mexikanischen Spanisch erzählt.

Wenngleich die Geschichte des Jungen und seiner Familie nicht zu Ende erzählt wird, ist sie allemal lesenswert. Themen wie Familie und insbesondere Migration werden ernst und kinderfreundlich thematisiert. Dank dieser Erzählungen wird deutlich, dass diese Lebensbiografien existieren und von unzähligen Menschen geteilt werden, darunter ganz vielen Kindern.