Project Description

Bis Bald, Opa!

Ich bin Hilal Akyüz und arbeite seit März 2019 ehrenamtlich für die Diakonie Düsseldorf im Sachgebiert: Integration, Migration und Flucht. Für die Diakonie Düsseldorf rezensiere ich Kinderbücher. Aktuell studiere ich an der Bergischen Universität Wuppertal Sozialwissenschaften und Erziehungswissenschaften auf Lehramt. Ich lese bereits seit meiner Kindheit sehr gerne und viele Bücher: besonders an die Geschichten von Sherlock Holmes und die der Familie Olchis kann ich mich erinnern. Seitdem ich aber weiß, dass es ein Engagement gibt, Bücher zu veröffentlichen bei denen die abgebildeten Menschen mir, meinen Familien und Freunden ähnlichsehen, habe ich eine neue Bindung zur Literatur entdeckt. Neben meiner Aushilfstätigkeit in einem Einzelhandel, engagiere ich mich ebenfalls in einem Inklusions-Theater. Im Theater führen wir sowohl Klassiker als auch selbstgeschriebene Stücke auf. Sowohl die Arbeit am Theater als auch die Berührung mit Kinderbüchern, die Diversität darzustellen versuchen, erfüllen mich sehr. Ich merke, dass es wohl nie so leicht war, einen Beitrag zu einer Gesellschaft zu leisten, in der jeder auf Augenhöhe gesehen wird.

Was freute sich Daniel auf die jährliche Weihnachtsreise mit seiner Mutter zu den Großeltern nach Südafrika! Dort liebt er es die Stadt und Siedlungen zu entdecken, seine Zeit mit Familie zu verbringen und aus seinem Alltag in Hamburg für eine kurze Zeit zu flüchten. Der Anlass für diese Reise allerdings ist wenig erfreulich: eines Tages erhält Mama nämlich einen Anruf aus Südafrika. Opa Anton habe Magenkrebs und nicht mehr lange zu leben, heißt es am Apparat. „Seit ich denken kann, haben wir gelacht, wenn die Opas aus Südafrika anriefen. Heute heulen wir zum ersten Mal.“ (S. 12), fasst Daniel überraschend erwachsen die Neuigkeit und das daraus resultierende gemeinsame Weinen mit seiner Mutter zusammen. Am selben Tag werden die Koffer gepackt, um Opas Anton Wunsch zu erfüllen:

Nochmal ein Familienurlaub hier im wundervollen Südafrika. Dieser besondere Familienurlaub wird jenseits Opas Diagnose auch aus anderen Gründen besonders sein. Schließlich ist die Familie sowohl in Deutschland als auch in Südafrika größer geworden. Mama ist schon seit längerem mit dem neuen Partner Tom zusammen, der Vater der gleichaltrige Tochter Svenja ist. Daniel kann Svenja absolut nicht leiden und empfindet sie als nervig. Die Opas in Südafrika haben die Kinder Sive und Panana der Haushälterin aufgenommen, die die beiden Herren nun lange gekannt hat. Die Haushälterin ist vor kurzem verstorben.

In Südafrika angekommen, scheint Svenja sich zu verändern. Nicht mehr nervig, sondern besonders kreativ und vom lokalen Zirkus begeistert, indem Panana als junge Künstlerin mitwirkt, beschreibt es Daniel. Die beiden Mädels verstehen sich sehr gut und werden schnell gute Freunde. Bei all diesen Veränderungen bleibt Daniel auch Opa Antons Gesundheitszustand nicht unbemerkt. Mal ist es gut, als fehlte ihm nichts. Mal ist es schlecht, dass man ihm gerne retten würde. Und mal ist es gleichzeitig gut und schlecht, wie bei der Zirkusvorstellung. Dort sammelten sich alle ein und haben sich unendlich lang gefreut endlich Svenja und Panana bei ihrer Aufführung zu sehen. Inmitten der Vorstellung sind plötzlich Opa Ido, Opa Anton, Mama und Tom weg. Daniel ahnt nichts Gutes und ihn überkommt die Angst. Bis zu den Knochen ist glücklich und erleichtert, als die vier Erwachsenen aus dem Krankhaus zurückkehren und doch noch ein vermutlich letztes, aber gemeinsames Neujahresfest feiern können.

Autor Lutz von Dijk erzählt in diesem Buch nicht nur eine Geschichte von einem etwas abwechslungsreichen Familienurlaub, sondern beginnt eine Reise zu den Haltestellen neue Familien, Krankheit sowie Leben und Tod. Besondere Stärke ist neben der Repräsentation verschiedener Persönlichkeiten und Lebensmöglichkeiten vor allem das Ansprechen und der Umgang von Emotionen. Zweifellos sind insbesondere unheilbare Krankheiten kein leichtes Thema, weder im echten Leben gar noch in Kinderbüchern. Dennoch schafft von Dijk Daniel als einen von Sorge und Angst begleitenden, aber vernünftigen und authentischen Jungen für seine Opas da zu sein.